Transfer Trouble
Oder: Wie man Fallstricke beim Transfer vermeidet

Von Christi L. Huffman
Übersetzung und Bearbeitung von Angelika Heintschel


Sicher hat schon jeder von uns Horrorgeschichten im Zusammenhang mit einem Transfer gehört:
Frühere Eigentümer scheinen im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms vom Erdboden verschwunden zu sein;
ein Transfer wird retourniert, da er von einem guten Geist, jedoch nicht vom registrierten Eigentümer unterschrieben wurde.
Es ist wahr, es sind schon einige wilde Stories aus dem Transfer Department der AQHA nach außen gedrungen.
90% der Transfers aber machen absolut kein Problem.
Bei den restlichen 10% gibt es fallweise ganz einfache Fehler, wie zum Beispiel das Vergessen des Verkaufsdatums.
Wer unterzeichnet die Papiere?
Die meisten Probleme mit dem Transfer sind vermeidbar. Überzeuge dich zum Beispiel, dass die Person, die für eine Ranch oder
eine Partnerschaft (Syndikat) unterschreibt, wirklich die entsprechende Vollmacht hat.
Es kann auch sein, dass der Eigentümer einer Ranch nicht zeichnungsberechtigt ist, da seine Unterschrift bei der AQHA nicht
(als zeichnungsberechtigt) vorliegt. Damit ist der Transfer ungültig.
In diesem Fall ist es am besten, man erkundigt sich bei der AQHA, ob eine Person autorisiert ist zu unterschreiben.
(Das Customer Inquiry Department kann Fragen dieser Art beantworten.)
Überprüfe, ob der Verkäufer der letzte eingetragene Besitzer dieses Pferdes ist oder ob es, lückenlos zu verfolgen, noch weitere
Transfers gibt.
Sollte der eingetragene Eigentümer eines Pferdes aus irgend einem Grund nicht auffindbar sein bzw. gibt es keine schriftliche
Vollmacht von ihm, dann gibt es nur einen einzigen Weg: Man braucht einen Entscheid eines Gerichts ber die Besitzverhältnisse.
Manchmal gibt es groe Probleme aufgrund einer Scheidung.
Zum Beispiel:
Im Zuge einer Scheidung wurden der Ehefrau 30 Pferde zugesprochen, der Ehemann verweigerte jedoch die Unterschrift für den Transfer.
Nachdem die rechtmäßige Besitzerin eine Kopie des Scheidungsvergleichs und je vier Fotos der Pferde an die AQHA geschickt hatte,
wurden die Tiere transferiert.
Der Verkäufer darf keinen "leeren" Transfer Report unterschreiben.
Erst wenn das Formular komplett ausgefüllt ist, darf man seine Unterschrift daruntersetzen.
(Ein "leerer" Transfer Report enthlt nur die Unterschrift des Verkäufers und den Pferdenamen.)
Es kann dann schon sein, dass der Transfer an den letzten offiziellen Besitzer zurückkommt, mit der Frage, warum er für jemand
anderen unterschrieben habe. Manche tun das vollkommen gedankenlos, sie vergessen einfach, ihren Namen einzutragen.
Bei größeren Verkaufsveranstaltungen kommt es oft vor, dass jemand sofort das Geld bar auf den Tisch legt.
Der Verkäufer unterschreibt in der Eile das Formular, der Rest bleibt leer.
Bald darauf wird das Pferd weiterverkauft, geht vielleicht noch an den Schwiegersohn weiter, und dieser will das Pferd nun in
seinen Besitz übertragen lassen.
Nur... wer war der Mann, dessen Unterschrift auf dem Formular zu sehen ist?
Den Weg erst später zurückzuverfolgen, kann äußerst schwierig oder fast unmöglich sein.
Testamente und Verfügungen
Wirklich schwierig kann es werden, wenn der Besitzer eines Pferdes verstorben ist.
Oft gibt es zwar ein Testament, es ist jedoch aus irgend einem Grund nicht gültig.
In diesem Fall verlangt die AQHA folgende Unterlagen:
Trouble Shooting
Manchmal gibt es ein Problem wegen des Transfers, weil nicht genug Geld geschickt wurde.
(Die Kosten betragen derzeit für AQHA-Mitglieder USD 15,- und für Nicht-Mitglieder USD 40,-.)
Oft ist ein altes Formular daran schuld, dass die falschen Gebühren überwiesen wurden.
Wurde der Name des Pferdes auf dem Formular nachträglich ausgebessert, fragt die AQHA noch einmal nach.
Dies wird auch getan, wenn beim Verkaufsdatum etwas ausgebessert wurde.
Wurde der Name des Käufers geändert oder korrigiert, verlangt die AQHA einen neuen Transfer Report.
Nur Änderungen der Adresse oder der Telefonnummer werden anerkannt, da es oft vorkommt, dass jemand übersiedelt ist,
bevor die Papiere an die AQHA geschickt wurden.
Oft reicht ein Anruf oder ein kurzer Begleitbrief, aus dem hervorgeht, dass diese oder jene Änderung vorgenommen wurde.
Besser ist aber immer etwas in schriftlicher als in mündlicher Form.
Die normale Bearbeitungszeit dauert vier bis sechs Tage.
Man kann jedoch eine Rush Fee in Höhe von USD 15,- zahlen, dann wird das Certificate innerhalb von 24 Stunden wieder retourniert.
Trotz dieser Möglichkeit sollte nicht bis zum letzten Moment damit gewartet werden. (Turnier!)
Manchmal werden die Leute ungeduldig und sie fragen nach, ob auch alles mit dem Transfer in Ordnung ist.
Sollte es ein Problem oder Unklarheiten geben, schreibt die AQHA auf jeden Fall einen Brief.
Ist die Antwort nach einigen Wochen noch immer eingelangt, wird ein zweiter (Erinnerungs-) Brief geschickt.
Es kann jedoch auch sein, dass die Antwort nicht eindeutig und damit weitere Korrespondenz notwendig wird.
Gehört das Pferd einer Partnerschaft (Ehefrau und Ehemann), kann im Normalfall jeder der beiden Partner den Transfer unterschreiben.
Ausnahme:
Es liegt ein Brief vor, der besagt, dass nur beide gemeinsam unterschreiben drfen.
Dasselbe gilt auch, wenn das Pferd auf den Namen einer Ranch oder einer anderen Gesellschaft registriert ist.
Jeder der Bevollmächtigten darf solange unterschreiben, bis eine schriftliche Feststellung etwas anderes besagt.
Der Transfer eines Pferdes ist einfach und billig, solange alles in Ordnung ist.
Also:
überprüfe, ob der Transfer Report wirklich komplett ausgefüllt ist.
Dann schicke das originale Certificate of Registration und den originalen Transfer Report mit den derzeit gültigen Gebühren an die AQHA und...
das Quarter Horse gehört offiziell dir!
Anmerkungen der Übersetzerin: