- Der Wanderfalke zählt zu den schnellsten gefiederten Jägern der Welt, er erbeutet fast ausschließlich Vögel .
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- Ursprünglich war der Wanderfalke in 19 Unterarten verbreitet. Trotz dieser weltweiten Verbreitung ist er überall in seinem Verbreitungsgebiet durch Umweltgifte, Abschuß und der Aushorstung von Jungfalken für die Falknerei in seinem Bestand bedroht.
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- Wanderfalken sind – als Endglieder der Nahrungskette, unfreiwillig – zum Indikator für den Zustand der Natur in ihrem jeweiligen Brutgebiet geworden.
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- Trotzdem der positiven Bestandsentwicklung muß der Wanderfalke weiterhin nachhaltig geschützt werden, um den positiven Aufwertstrend zu halten.
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Vorkommen: Fast auf der gesamten Welt - mit Ausnahme der Polargebiete, Neuseelands, der Urwälder Afrikas und Südasiens sowie den großen afrikanischen und asiatischen Wüsten - ist der Wanderfalke in freier Wildbahn verbreitet.-
- Wanderfalken bewohnen i.d.R. offenes Gelände sowohl in der Ebene als auch im Gebirge, wobei Felsen - oder auch Steinbrüche - bevorzugt werden.
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- Im Norden werden auch Tundren und Fjälls bewohnt. Aber auch Wälder, die von Seen, Mooren und Niederungen durchbrochen sind, werden als Brutreviere genutzt.
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- Verbreitet brüten die Falken in der Nähe von Standorten mit reichem Vogelleben, Vogelkolonien und Flusstäler.
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Wanderungen: Der Wanderfalke ist in unseren Breiten je nach Wetterlage Stand- und Strichvogel.-
- Das eigentliche „wandern" der Altfalken in den Wintermonaten ist bei uns nicht zu beobachten. Jungvögel ziehen in ihrem ersten Winter überwiegend nach Süd- oder Westeuropa. Im anschließendem Jahr kehren sie dann zurück, um dann, meist in der Nähe ihres Geburtsortes - einen geeigneten Partner zu finden, mit dem sie ein neues Revier besetzen, dass sie behaupten können, um zu brüten
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Nahrung: Wanderfalke sind Flugjäger, die sich i.d.R. ausschließlich von drossel- bis taubengroßen Vögeln ernähren. So erbeutet er alle grösseren Vögel bis hin zu Wildenten.-
- Das Beutegewicht ist in etwa zwischen 10 bis 1.800 g. Selten werden Säugetiere, Fische oder Insekten erjagt.
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- Mit Geschwindigkeiten von 280 bis 300 km/h stürzt sich der Wanderfalke im Sturzflug auf seine Beute herab und ist damit der schnellste Vogel der Welt. Bei dieser Geschwindigkeit verletzt der Wanderfalke seine Beute mit seinen scharfen Krallen meistens im Vorbeifliegen, da er sich bei einem Frontalangriff selbst tödlich verletzen könnte.
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- So kann er dann im zweiten Anlauf - ohne Gefahr für sich selbst - die bereits geschwächte Beute ergreifen und mit einem Schlag des Falkenzahns, töten.
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- Wenn die Angriffshöhe gering über dem Boden, kann sein, daß die Beute - verletzt oder tot - auf dem Boden aufschlägt und von dort, vom Falken gegriffen wird.
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- Vor dem Verzehr werden die Beutevögel vom Falken gerupft.
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- Aufgrund seiner ausschließlich fleischlichen Ernährung steht er auch an der Spitze der Nahrungskette. Deshalb dient er wie andere Greifvögel und Fleischfresser als Indikator für Umweltverschmutzungen, da sich die Giftstoffe in seinem Fettgewebe sowie in den inneren Organen anreichern und somit zu Infertilität führen.
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Brutbiologie: Der Wanderfalke bevorzugt überwiegend Nischen und Bänder in Felswänden zu Brüten, wenn nicht vorhanden brütet er auch auf Bäumen oder am Boden.-
- Er nimmt auch "Kunstfelsen" an, wie z. B. durch Autobahnbrücken, Industriebauten, Türme, Hochhäuser. Der Wanderfalke baut kein eigenes Nest.
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- Sie benutzen die Horste anderer Greif- oder Rabenvögel, bzw. auch von Reihern und die Felsbrüter scharren in den Untergrund unterhalb von Überhängen eine Mulde, fallweise werden auch Bodenbruten beobachtet.
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- Ein Falkenpaar hält lebenslang an seinem Brutrevier fest, in welchen es allerdings mehrere Brutplätze nutzen kann.
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- Wanderfalken brüten einmal im Jahr ab Ende Februar, meistens Mitte März, spätestens im April.
- Das Weibchen legt bis zu vier braungefleckte Eier in den Horst.
- Die Brutdauer beträgt 28 - 32 Tage.
- Während der Brut und in den ersten Tagen nach Schlüpfen der Jungen wird das Weibchen vom Männchen mit Futter versorgt.
- Ca.10 Tage lang werden die Jungen vom Weibchen gehudert.
- Nach 40tägigen Nestaufenthalt fliegen die Jungvögel zwischen zum ersten Mal aus.
- In der Folge folgt eine drei- bis vierwöchige Bettelflugperiode in der Nähe des Horstes.
- Geschlechtsreif ist ein junger Wanderfalke frühestens im zweiten, meist erst im dritten Lebensjahr.
- Die Mehrzahl der Jungen werden Opfer von ungünstiger Witterung, oder von Uhus und Steinmardern.
Bestand: Während 1950 noch knapp 300 Brutpaare in Österreich gezählt wurden, waren es Anfang der 80er Jahre nur noch ca. 20 Paare .-
- Es gab keine baumbrütenden Wanderfalken mehr und die Bestände verwaisten. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurden die Altvögel geschossen und die Gelege zerstört, so daß die natürliche Reproduktion die Verluste nicht ausgleichen konnte
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- Ab 1974 galt der Wanderfalke in Österreich als ausgestorben.
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- Die neu ausgewilderten Falken zeigten ein einmaliges Kompensationsvermögen, denn kein Altvogel hatte ihnen das arttypische Jagdverhalten beigebracht.
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- Somit scheint dieses ein angeborenes Verhalten zu sein und die sogenannte „Bettelflugphase" der Jungvögel ist wahrscheinlich nur eine Trainingsperiode.
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- Ende der 90iger Jahre wurde für Mitteleuropa ein Bestand von 640 bis 770 Brutpaare geschätzt. Die europäischen Hauptverbreitungsschwerpunkte liegen in
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- Grönland,
- Frankreich,
- Spanien und
- Großbritannien.
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