Die Waldschnepfe


Tiersteckbrief:

  • "Der Vogel mit dem langen Gesicht"
  • Knapp rebhuhngroßer, gedrungener Vogel, der sich am Tage am Waldboden verbirgt und in der
  • Dämmerung aktiv wird.
  • Die Größe der Waldschnepfe beträgt ca 35 cm.
  • die Spannweite 55 - 65 cm.
  • das Gewicht ca 250 - 420 g.
  • Flug leicht und schwankend, geräuschlos.
  • Einzelgängerischer Vogel.
  • hell gelbbraune bis dunkelbraun gefleckte Eier von ca 44 mm Größe.
  • Die Brutdauer beträgt 22 Tage.
  • Die Jungvögel sind Nestflüchter und können nach 15 - 20 Tagen fliegen.
  • Sie ähnelt der kleineren Bekassine, die sich außer der Größe noch durch einen längeren Schnabel unterscheidet.
  • Sie ist größer als die Bekassine, das Gefieder ist tarnfarbend von der Farbe alter Blätter.

   
Allgemeines: Die Balz kann bis in den Sommer dauern; das Männchen fliegt in der Morgen- und Abenddämmerung an Waldrändern und Schneisen entlang und läßt dabei ein tiefes "Knorren" und ein hohes "Pfuitzen" hören.
Wird sie im Wald aufgescheucht, so fliegt sie im Zickzackflug zwischen den Bäumen.
Die Waldschnepfe ist ein heimlicher, sonst stummer solitär lebender Vogel.
Er ist ein nächtlicher Teilzieher, die nordöstlichen Populationen ziehen im Oktober und November in den Südosten.
Die Nahrungssuche findet nachts statt.
Das polygame Männchen verläßt das Weibchen nach der Eiablage, um sich wieder zu paaren.
Das Nest ist im Gebüsch oder in Bodenmulden versteckt, die mit alten Blättern ausgelegt wird.
das Weibchen legt Mitte März bis Ende April und erneut  im Juni und Juli bis zu 4 Eier und bebrütet diese.
Lebensraum:  Dichte, fallholzreiche Mischwälder mit feuchter Laubschicht und Farnen im Unterwuchs.

Fortpflanzung: Die Schnepfen balzen an Orten, wo sie auch brüten könnten, schon während des Frühjahrszuges etwa ab Mitte März, später im Brutrevier mit nachlassender Intensität bis in den Juli hinein.
Der Balzflug ist der berühmte "Schnepfenstrich".
Er beginnt an Frühlingsabenden, wenn eben die letzten Rotkehlchenlieder und Amselrufe verstummen und die ersten Sterne zu sehen sind.
Dann fliegen die Schnepfen etwa in Höhe der Baumkronen über Waldlichtungen und an Waldrändern entlang und lassen dabei eigenartige Stimmlaute hören, die man als Puitzen und Murksen bezeichnet.
Die weibliche Schnepfe beteiligt sich ebenfalls am Balzflug.
Der lange Schnabel wird im Flug schräg abwärts getragen.
Mit Beginn der Brutzeit "streichen" nur noch die Männchen.
Nach einer "Ehe für eine Nacht" trennen sich die Geschlechter.
Die weibliche Schnepfe trägt Falllaub zusammen und tritt es zu einer Nestmulde nieder. Die meist 4 Eier liegen gewöhnlich halb im Nistmaterial begraben.
Während der normalerweise 24tägigen Brutzeit legt die Schnepfe nur in der Morgen- und Abenddämmerung etwa halbstündige Pausen zum Fressen, Baden und Putzen ein.
Brutbeginn in der letzten April- oder ersten Maihälfte, Nachgelege kommen vor.
Erst nach Ablage des letzten Eies beginnt das Brüten.
Die Jungen picken schon zwei Tage vor dem Schlüpfen die Eierschalen an und sprengen sie in der Quere.
Schnepfen sind Nestflüchter und heben kurze Schnäbeln.
Kaum abgetrocknet, verlassen sie die Nestmulde, bleiben aber noch lange in der näheren Umgebung.
Die Mutter legt ihnen in den ersten Tagen das Futter vor.
Bei Gefahr kann sie ihre Jungen zwischen die Füße klemmen und mit ihnen davonfliegen.
Nahrung:  Waldschnepfen sind nachtaktiv. Sie leiten den Abend meist mit einem Bad im Waldbach ein.
Dann beginnen sie zu "wurmen", das heißt, sie stochern mit ihrem langen Schnabel im Waldboden.
Der Schnabel ist dazu mit einem feinen Tastsinn ausgerüstet und an der Spitze beweglich, so dass die Schnepfen die Nahrung blind ertasten und auch tief im Boden ergreifen kann.
Ihre Augen sitzen so hoch am Kopf, dass sie auch beim Wurmen nicht die Übersicht verliert.
Hauptbeute sind Regenwürmer, daneben Insekten, vor allem Larven.
Im Herbst und Winter treten auch Beeren und andere Pflanzenteile hinzu.
Verhalten: Im Oktober und November ziehen die Waldschnepfen in südliche Richtung.
Die meisten überwintern in Süd- und Westeuropa, auch in England, nur einzelne versuchen die Überwinterung in Mitteleuropa nördlich der Alpen.
Der Rückwandertermin schwankt etwas mit der Witterung, aber die Schnepfen können auch in Gebiete einfliegen, in denen noch der letzte Schnee liegt.