Teichmolch, Streifenmolch

Triturus vulgaris
(LINNAEUS, 1758)

adultes Exemplar, männlich


adultes Exemplar, weiblich

Berabeitungshistory

 

Kennzeichen:
Adulte Tiere:
  • Männchen, Weibchen und Jungtiere unterscheiden sich während des Aufenthaltes im terrestischem Lebensraum nur gering voneinander.   Im aquatischem Lebensraum zur Paarungszeit, tritt bei Männchen eine beträchtliche Wandlung ihres Aussehens ein.
    • Die während des Aufenthaltes im terrestischem Lebensraum hellgelbe bis hellbraune Hautfarbe, wird während der Paarungszeit dunkler und es treten rundliche schwarzen Flecken auf.
    • Auf der Seite des Kopfs 5 markante dunkle Längsstreifen, wobei einer immer vom Nasenloch über das Auge bis zum Hals verläuft.
    • Die Körperseiten tragen große dunkle Punkte.
    • Die Zehen weisen Schwimmsäume aus.
    • Sie entwickelt einen hohen zackigern oder gewellter Rückenkamm, der im Nacken beginnt und bis zur Schwanzspitze reicht. Der Kamm läuft in einer Spitze aus.
    • Auch die Unterseite des Schwanzes ziert ein Schwanzsaum mit einer orangen und perlmuttartig schimmernden bläulichen Färbung.
    • Der Bauch ist in der Mitte leuchtend gelborange bis orangerot und meistens gefleckt, auch die Kehle trägt in der Regel einige Flecken.
    • Die Ausbildung des Kammes ist der Tiefe des Leichgewässers proportional. Je tiefer das Laichgewässer, desto höher der Kamm (FELDMANN et al. 1981)
  • Das Weibchen ist, unterschiedlich zu anderen heimischen Molcharten:
    • eher etwas kleiner, einheitlich braun gefärbt und ohne Flecken auf den Körperseiten.
    • Der Bauch ist ebenfalls in der Mitte orange gefärbt und meist deutlich gepunktet.
  • Fadenmolch- und Teichmolchweibchen sind schwierig zu unterscheiden.
  • Nachfolgende Merkmale bestimmen das Teichmolchweibchen:
    • Kehle hell gelborange, oft gefleckt (bei uns allerdings nicht selten nur sehr schwach),
    • Bauchmitte häufig gefleckt und gelborange bis orange,
    • Hinterbeinwurzel ohne hellen Fleck,
    • Hinterfuss-Unterseite nur manchmal mit undeutlichen hellen Ballen,
    • Kloake oft dunkel pigmentiert.
  • Bestimmungsmerkmale des Fadenmolch-Weibchens:
    • Kehle milchig, rosa bis blassorange, ungefleckt,
    • Bauchmitte gelblich bis blassorange und ebenfalls ungefleckt, oft heller Fleck an Hinterbeinwurzel,
    • Hinterfuß-Unterseite häufig mit zwei hellen Ballenflecken, i.d.R. Kloake ungefärbt weißlich.
  • Der wissenschaftliche Name Triturus vulgaris kommt von:
    • Triton - griech. - Sohn des Meeresgottes Poseidon
    • und vulgaris - lat. - gemein, gewöhnlich.

 

Größe:
  • Das Männchen ist meist zwischen 7 - 11 cm
  • Das Weibchen nur 6 – 9 cm

 

Verbreitung in Österreich: In Niederösterreich in Höhen von 115 m bis 1100 m, am häufigsten in Höhenlagen unter 600 m. In den Laubwäldern des Wienerwaldes gibt es nur inselartige Vorkommen.

 

Details sind auf der   Verbreitungskarte zu sehen.

 

Lebensraum:
Terrestrischer Lebensraum :

Der Teichmolch ist die häufigste einheimische Molchart. Er besiedelt alle möglichen Landhabitate. Die Landlebensräume befinden sich bis in 400 m Entfernung vom Laichgewässer. Der Teichmolch überwintert in mittel- oder unmittelbarer Nähe seines Laichgewässers.
  • Er ist vorwiegend in den Bewuchsformen:
    • Grünland,
    • Agrarland und Feuchtwiese,
    • an Waldrändern/Lichtungen,
    • Straßen und Wegen anzutreffen,
    • wobei Waldränder deutlich bevorzugt werden.

Die für den Teichmolch typische Geländeformation ist überwiegend eben, wobei keine deutliche Akzeptanz für bevorzugte Richtungslage besteht. Der Habitat ist von üppiger Krautschicht, wenig abhängig von der Art der Gehölze, charakterisiert.

Aquatischer Lebensraum :
Als Wasserlebensräume bevorzugen Teichmolche permanente, stehende Gewässern mit überwiegenden Flachwasserzonen mit Verlandungsgebieten, kaum solche mit Steilufern.
    Eine hohe Akzeptanz ist zu großen/mitteltiefen aber auch kleinen/seichten
    • Tümpeln,
    • Teichen und
    • Altgewässern,
    • mit üppiger bis mäßig entwickelter heterogener Vegetationsstruktur festzustellen.
    • Man trifft ihn selten an vegetationsfreien, pflanzenlosen Gewässern.

 


aquatischer Lebensraum

 

Nahrung:
verschiedenen Kleinkrebschen,
verschiedenen Insektenlarven,
aber auch Amphibienlarven (auch eigene).

 

Ruf: Molche gelten als stumm.

 

 

 

Lebensweise:
  • Teichmolche wandern zwischen Februar und Mitte März zum Laichgewässer. Dort findet die eigentliche Begattung statt.
  • Das Weibchen legt 200-300 kleine, gelbliche Eier ab und heftet sie an Wasserpflanzen.
  • Etwa 8-14 Tage (abhängig von Temperatur) schlüpfen die Larven.
  • Nach weiteren 6-8 Wochen ist die Metamorphose abgeschlossen und bis Anfang November halten sich die Jungmolche in den Tümpeln auf oder überwintern sogar darin und schließen erst im Frühjahr ihre Verwandlung ab.
  • Manchmal findet man sogar erwachsene Tiere, die im Wasser überwintern, nach Untersuchungen sollen es etwa 10 % des Gesamtbestandes sein.
  • Nach 2-3 Jahren tritt die Geschlechtsreife ein; sie können über 20 Jahre alt werden, allerdings haben sie sehr viele natürliche Feinde wie Gelbrandkäfer oder Ringelnattern und werden in Freiheit wohl nur selten so alt..
  • Die Männchen verlassen etwa Mitte Juni die Gewässer. Beim Verlassen des Gewässers hat sich der Rückenkamm zurückgebildet und auch die Farben verblassen. Die orangefarbene Zeichnung der Bauchmitte bleibt aber erhalten.
  • Adulte Molche verstecken sie sich tagsüber unter allem, was einen ausreichenden Schutz bietet. Aktiv sind sie in der ersten Nachthälfte, zwischen 23.00 und 3.00 Uhr früh.
  • Die Tiere, die den Winter nicht im Laichgewässer verbringen, überwintern in den verschiedensten Verstecken, wie unter Erdaufschüttungen, Baumwurzeln, ect. Die Winterquartiere sind normalerweise nicht weiter als 50 m, maximal 400 m vom Laichplatz entfernt.
  • Teichmolche sind sehr standorttreu und kehren bis zu einer Entfernung von 600 m zu ihren Laichplätzen bzw. Wohnbezirken zurück.

 

Abwehrverhalten:
  • im Wasser: Teichmolche fliehen bei Gefahr unter Wasser oder verstecken sich in der Vegetation. &xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;
  • an Land: möglichst rasche Flucht unter Steine oder sonstige Hindernisse.
  • bei Berührung: keine nennenswerte Rektion.

 

 

Balz und Fortpflanzungsverhalten:
  • Die wilden und komplizierten Balzrituale der Teichmolche wurden von T.R. HALLIDAY (1977) eingehend erforscht und veröffentlicht.
  • Sie werden in einer so hohen Geschwindigkeit ausgeführt, das selbst Filmaufnahmen beträchtliche Bewegungsunschärfen aufweisen.
  • Auch in dem Buch von Rainer Günther: "Die Amphibien und Reptilien Deutschlands" kann man die Abläufe nachlesen.
  • Demnach kann sich ein Weibchen bis zu siebenmal mit verschiedenen Männchen paaren.
  • Danach setzt es über mehrere Wochen verteilt bis zu 300 einzelne Eier ab.
  • Es sucht dazu mit den Hinterfüßen ein geeignetes Blatt vom Tausendblatt, Wasserpest o.a., formt daraus eine Tasche und legt das Ei darin ab, welches durch eine wasserunlösliche gallertartige klebende Oberfläche, bis zum Schlüpfen der Larven, in dem Blatt verbleibt.
  • Der Sinn liegt darin, dass durch hin- und herschwenken der Wasserpflanze in der Wasserströmung,&xnbsp; dem Ei immer Frischwasser zugeführt wird.
  • Aus den ca. 1,5 mm großen Eiern, deren Gallertmasse bis zu 4 mm aufquillt, schlüpfen nach 12 bis 30 Tagen die etwa 6 mm langen Larven.
  • Diese haben bis zu ihrer Umwandlung - nach etwa 10 Wochen - noch Kiemen und sie können bis zur Vollendung der Metamorphose, das Wasser deshalb nicht verlassen.
  • In dieser Zeit ernähren sich die Larven, wie die adulten Tiere auch, ausschließlich von lebender Beute, wie:
    • Flohkrebsen,
    • Fliegen- und Mückenlarven.

 

Paarung:
  • Geschlechtsverhältnis : Männchen in der Überzahl
  • Eireifung: etwa 8-14 Tage (abhängig von Temperatur) schlüpfen die Larven.
  • Ablaichen: Februar /März
  • Zahl der Eier: 200-300 kleine, gelbliche Eier

 

Larven:
  • Die etwa 6 mm langen Larven schlüpfen nach 12 bis 30 Tagen
  • Die Larven ernähren sich wie die adulten Tiere ausschließlich von lebender Beute,
    • Flohkrebsen,
    • Fliegen- und Mückenlarven.

 


Seitenansicht

 

Gefährdung:
  • Der Teichmolch ist einerseits durch den Verlust seines aquatischen Lebensraumes hochgradig gefährdet,
  • aber auch durch Luft- und Gewässerverschmutzung
  • durch Gift- und Düngereintrag andererseits;
  • zunehmende Aufschüttung und Verfüllung von Tümpeln und Entwässerung von Mooren und Feuchtgebieten tun ihr übriges zur Gefährdung dieser Tierart.
  • Teichmolche sind wie alle übrigen Amphibienarten nach der Roten Liste als Gefährdet eingestuft (Tiedemann und Häupl 1994).
  • Sie sind EU-weit durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) geschützt sowie in Niederösterreich durch die Pflanzen-Tierartenschutz-Verordnung.

 

Feinde:
  • je nach Entwicklungsstadium:
  • Libellenlarven,
  • Larven verschiedener Wasserinsekten, und
  • Vögel wie Reiher, Storch usw.

 

 

 

 

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