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Bergmolch

 

Triturus alpestris
(Laurenti, 1768)

Männchen in Wassertracht

Weibchen bei Eiablage

Eiteilung des Bergmolches
Berabeitungshistory

Kennzeichen
  •  Bauch leuchtend orange, ungefleckt: [hat keine andere Molch-Art!]
  •  Rücken: schiefergrau, mit Blauanteil
  •  nur Männchen mit gelb-schwarzem Rückenkamm
  •  Flanke: stahlgrau mit schwarzen Punkten.
  •            Größe: männlich 7,5-9 cm, weiblich 10-12 cm
  •            Gewicht: Männchen ca. 2,7 g, Weibchen meist schwerer

 

Verbreitung in Niederösterreich:
In den Laubwäldern des Wienerwaldes gibt es nur inselartige Vorkommen.

 

Details sind auf der  Verbreitungskarte zu sehen.

 

Lebensraum: Terrestrischer Lebensraum :
bevorzugt alpine und subalpine Standorte in den Bewuchsformen
  • Grünland,
  • Feuchtwiese,
  • Gras/ Krautbestand und
  • Nadel- und Mischwälder.
  • Doch auch Schutt und Geröllfelder werden besiedelt.

Allerdings sollte das Gelände mäßig geneigt und keinesfalls steil sein. Wenn möglich werden Südlagen eindeutig bevorzugt, allerdings werden notfalls auch West und Nordlagen akzeptiert.

 

Aquatischer Lebensraum : Laichgewässer: meist stehende Gewässer, z. B. Wasser gefüllte Fahrspurrinnen oder schattige und daher kühle Waldtümpel.
Allerdings ist keinerlei Akzeptanz zu einem bestimmten Gewäsertyp festzustellen. In diesen werden sowohl Flachwasser als
auch Verlandungszonen genützt. Vorwiegend werden Gewässer mit üppiger bis mäßiger Vegetation bevorzugt, da dies für die
Einzeleiablage von Vorteil ist.

 


Aquatischer Lebensraum

 

Lebensweise:
  • Überwinterung (ca. Oktober bis März) meist an Land unter größeren Steinen, im Wurzelbereich von Bäumen oder ähnlichem.
  • Frühjahrswanderung zum Laichgewässer (Februar bis Juni)
  • Nach Häutung Anlegen der Paarungstracht (Hochzeitskleid) mit Rückenkamm
  • Zur Fortpflanzungszeit (Wasseraufenthalt) tag- und nachtaktiv
  • Eiablage überwiegend einzeln in gefaltete Blätter von Wasserpflanzen
  • Ortstreue beim Aufsuchen des Laichplatzes (vgl. Erdkroete)
  • Verlassen des Gewässers zwischen Mai und Ende August
  • während des Landaufenthaltes versteckte Lebensweise (nachtaktiv)

 

Ruf: Schwanzlurche gelten als stumm.

 

Geschlechtsreife: mit zwei bis drei Jahren

Höchstalter:  über 20 Jahre

 

 

Balz und Fortpflanzungsverhalten:  Balzzeit:  März bis Mai Das komplexe Balz- und Paarungsverhalten stellt eine so genannte Handlungskette dar, bei der die Handlung des einen Partners die jeweils folgende Handlung des anderen Partners auslöst:
  1. Männchen: Katzenbuckel und Handstand vor dem Weibchen, dann:
  2. kräftige Schwanzschläge (Zufächeln von Sexuallockstoffen)
  3. Weibchen: Annäherung
  4. Männchen: Präsentieren der geöffneten Kloake
  5. Weibchen: Berühren der Schwanzunterkante des Männchens mit seiner Schnauze
  6. Männchen: Absetzen einer Spermatophore (mit Spermien gefüllte Tasche), dann "Weitermarschieren" und Querstellung
  7. Weibchen: folgt und stoppt über der Spermatophore: Aufnahme der Spermatophore in die Kloake (also: Übertragung von Spermien ohne direkten Körperkontakt)
  8. Weibchen: Eiablage (ca. 300 Eier, einzeln in die Blätter von Wasserpflanzen durch Umknicken und Verkleben eingetütet)
  9. Eier: weißlich oder gelb-grünlich: leicht von den Eiern der kleineren Molcharten zu unterscheiden. Diese sind oberseits beige bis braun, unterseits heller gefärbt.

 

Larven:
     Seitenansicht

  • Außenkiemen
  • Schwanzflosse durchgehend gleichmäßig marmoriert
  • " ausgewachsene Larve": bis 45 mm
  • oft bis Herbst im Wasser

 

Nahrung:
  • Nacktschnecken
  • Zuckmücken und deren Larven
  • Käfer
  • Libellen
  • Hautflügler
  • Fliegen
  • Kleinkrebse
  • Regenwürmer
  • nicht selten kannibalische Ernährung: Auffressen des eigenen Laichs

Nahrung der Larven:
  • zuerst Kleinstalgen,
  • danach tierische Organismen wie
    • Wasserflöhe,
    • Bachflohkrebse und
    • Wasserrasseln

 

Feinde:
  • Forellen
  • Wasserspitzmäuse

 

Abwehrverhalten:
  • im Wasser: Flucht in Unterwasserpflanzen oder in den Bodenschlamm
  • an Land: Abwehrlaute

 

Gefährdung durch
  • Zerstörung von Kleingewässern (z. B. Verfüllung von Fahrspurrinnen der Waldwege)
  • Aussetzen von Fischen in Amphibienteichen (überhöhter Fischbesatz!)
  • Verschlechterung der Wasserqualität (z. B. Versauerung)
  • Anlage von Nadelwaldmonokulturen (statt Laubmischwald)
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