Konditionierung des Wanderreitpferdes   
Zur Grundausbildung des Wanderreitpferdes gehört, dass es
  • an Menschen gewöhnt ist,
  • ihnen vertraut,
  • sich (vorausgesetzt sachgerecht) Hufpflegemaßnahmen,
  • Putzen,
  • Aufhalftern und Führen
ohne Probleme gefallen lässt.

Wie bauen wir unser Wanderreitpferd langfristig auf?

Sind wir seit längerer Zeit täglich fleißig mit unserem Pferd gewesen und haben uns nicht hinter dem Ofen versteckt,
hat sich bereits fast von selbst eine Grundkondition beim Pferd, bei uns natürlich auch, eingestellt.
Dabei haben wir es nicht übertrieben, waren weder zu nachlässig, noch zu eintönig im Ablauf des Trainings.
Schwierige Geländehindernisse wie Gräben und Steilhänge haben wir nach und nach mit eingebaut und haben uns auch im
Dunkelreiten (Abends/nachts) geübt.
Durch Abwechslung haben wir die Gesundheit unseres Pferdes, seine Aufmerksamkeit, sein Mitdenken und seine Freude gefördert.
Wir kennen unser Pferd nun so gut, dass sein Ohrenspiel, jeder Muskel uns mitteilt, was in nächstem Moment passiert.
Auf der Trainingsstrecke direkt sollte der 1. Kilometer vom Stall weg und die letzten zwei Kilometer zum Stall hin im Schritt
am langen bzw. hingegebenen Zügel geritten werden.
In der nun folgenden Lösungsphase geht es im Traben zunächst nur um Takt und Losgelassenheit.
Manche Pferde lösen sich im Galopp besser.
Hat das Pferd am Ende der Lösungsphase schön abgeschnaubt, beginnt man mit der Schrittarbeit,
da der Schritt für die Entwicklung der Muskulatur und der Kondition von großem Nutzen ist.
Wir entwickeln den Schritt am langen Zügel so frei wie möglich, ohne, dass das Pferd davon eilt oder zackelt.
Zu einem ausgereiften Konditionstraining gehört das Markieren einer oder mehrere Trainingsstrecke(n).
Nur so kann man im täglichen Konditionstraining korrekt ermitteln, wie viel Zeit wir für die gerittenen Kilometer benötigt haben.
Daraus lässt sich das Tempo je Kilometer ermitteln .
Je nach Rahmen und Schrittlänge des Pferdes wird durchschnittlich
eine Schrittgeschwindigkeit von 6 km in der Stunde erreicht.
Im Trab erreicht man etwa das doppelte an Strecke, also 12 km.
Trainingsbeginn ist 1 km Trabarbeit dann steigert man die Trabstrecken über den gesamten Trainingszeitraum auf 6 bis 8 km.
Steile Steigungen reitet man grundsätzlich im Schritt oder führt das Pferd und gönnt ihm hinterher eine kurze Pause.
Natürlich ist auch auf Bodenbeschaffenheit und Gelände zu achten.
keinesfalls sollte man das Pferd überfordern.
darüber hinaus gilt nach wie vor der Spruch
"Gutes Futter, gute Streu, sie ersetzen Kräfte neu"
Eine wesentliche Tatsache ist:
Es sicher nicht sinnvoll, die letzten 3 Wochen vor einem geplanten Wanderritt längere Ausritte zu unternehmen oder einmal einen
Tagesritt von mehreren Stunden einzuplanen.
Grundsätzlich sollten die letzten 2 bis 3 Wochen nur noch leichte Ausritte beinhalten, damit das Wanderreitpferd seine Reserven speichern kann.
Ein Wanderreitpferd kann man nur langfristig aufbauen.
eine wichtige Überlegung zum Schluß,
Ein Wanderreitpferd, soll niemal andere Lebewesen gefährden,
Es muß daher unbedingt verkehrssicher sein.
Es ist deshalb oberste Priorität, unser Pferd auf die Gefahren der Straße so gut vorzubereiten, dass es völlig ruhig und
gelassen an verschiedenen "gefährlichen Gegenständen" vorbeigeht oder stehen bleibt.
Dazu gehören
  • LKWs,
  • Bagger,
  • raschelndes Plastik
  • flatternde Fahnen
  • aufgeschreckte Hunde,
  • eine Schafherde,
  • Mülltonnen am Straßenrand,
  • Lagerfeuer
  • oder kreischende Menschenmengen.
All diese Dinge und noch viele andere dürfen unserem Pferd nicht in Panik versetzen.
Doch der Reiter sollte nie vergessen !
Auch das bravste Pferd kann erschrecken.
Deshalb, jede Situation einzuschätzen und entsprechend zu reagieren, ohne, dass jemand zu Schaden kommt!
Sicherheit muß Vorrang haben!
Ein gutes Wanderreitpferd erhält man nur durch kontinuierliches Arbeiten.
Dann wird jeder Wandrritt zum wirklichen Vergnügen.