- Distanzreiten (engl. endurance riding)
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- ist ein Pferdesport, in dem es darum geht, eine große Entfernung zu Pferd so schnell wie möglich zu überwinden.
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- Dabei kommt es auch darauf an, die Pferde nicht zu überfordern.
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- Eintages-Distanzritte werden auf Strecken ab 25 bis ca. 160 Kilometer ausgetragen.
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- Daneben gibt es noch (seltener) Mehrtageswettbewerbe wie
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- die Ritte „Wien-Budapest“ und
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- der „Trabweg West“, der vom Elsass an die Nordsee führte.
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- Distanzreiten wird vom Breitensport bis zum Hochleistungssport betrieben.
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- Das Pferd muss auf unterschiedlichem Gelände viele Kilometer zurücklegen und trotzdem frisch und gesund ins Ziel kommen.
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- Besonders in der arabischen Welt ist dieser Sport populär.
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- Araber sind Pferde, deren traditionelle Zucht sie für Distanzritte empfiehlt.
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- Ziel eines Distanzrittes ist es, ein Pferd in einer vorgegebenen Geschwindigkeit über eine vorgegebene Strecke zu reiten.
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- Diese ist meist markiert, es gibt aber auch unmarkierte Kartenritte, auf denen der Reiter die Strecke anhand der Karte selbst finden muss.
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- Bei langen Ritten starten die Teilnehmer meistens gleichzeitig (Massenstart).
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- Das vorgeschriebene Mindesttempo darf nicht unterschritten werden.
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- Sieger ist das Pferd, das zuerst durchs Ziel geht und die nachfolgende tierärztliche Untersuchung ohne Beanstandungen übersteht.
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- Der Reiter muss Tempo und Reitweise darauf einstellen, wie gut sein Pferd geht und wie es mit den Bodenverhältnissen zurechtkommt.
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- Kondition und Gesundheitszustand des Pferdes werden vor dem Start und nach dem Zieleinlauf von Tierärzten überprüft,
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- bei längeren Ritten auch in einer oder mehreren bis zu 50 Minuten langen Pausen.
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- Pferde, die vom Tierarzt für reituntauglich erklärt werden, müssen ausscheiden.
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- So wird sichergestellt, dass kein Pferd bleibende Schäden davonträgt.
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- Das als Hochleistungssport betriebene Distanzreiten erfordert entsprechende Vorbereitung, damit die körperliche Fitness von Pferd und Reiter
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- den Anforderungen genügen.
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- Dazu gehören
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- eine auf das Pferd und die geforderte Leistung abgestimmte Fütterung,
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- Training im offenen Gelände und
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- viel Weidegang, um Immunsystem und Muskulatur zu stärken.
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- Je nach Trainingszustand eines Paares gibt es Distanzritte in unterschiedlichen Längen.
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- Es kann viele Jahre dauern, bis man „160 km“ reiten kann.
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- Der legendäre Pony-Express wurde 1860 eröffnet:
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- Eine Reihe von Reitern beförderte Post zwischen Missouri und San Francisco, zum Teil durch Gebiete, in denen feindselige Indianer lebten,
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- auf einer Gesamtstrecke von 3.145 Kilometern durch Missouri, Kansas, Nebraska, Colorado, Wyoming, Utah und Nevada nach Sacramento in Kalifornien.
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- Zu seiner Blütezeit hatte der Pony-Express
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- 100 Reiter,
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- 190 Relaisstationen,
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- 400 Angestellte
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- entlang der Strecke und setzte im Laufe von nur zehn Tagen 400 Pferde ein.
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- Der schnellste Ritt ging über eine Strecke von 193 km in 8 Stunden und 10 Minuten.
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- Wegen der großen Verluste bestand der Pony-Express nur zwei Jahre.
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Distanzreiten Voraussetzungen:
Anforderungen an den Reiter !
- Kilometerweit durch Wald und Flur -
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- Distanzreiten beginnt im Kopf.
- Zumindest sollte es das.
- Zu Pferd eine lange Strecke zu bewältigen, ist eine Herausforderung für Mensch und Tier.
- Nur wer sie gemeinsam mit seinem Pferd meistert und dessen Wohl immer an oberste Stelle setzt, darf sich guten
- Gewissens als (Distanz)Reiter bezeichnen.
- Die geistige Einstellung eines guten Distanzreiters
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- Das stundenlange Unterwegssein im Gelände,
- das Bewältigen von Herausforderungen und Krisen,
- schweißt Pferd und Reiter zusammen.
- Ein echter Distanzreiter nimmt sein Pferd als Partner wahr, respektiert es in seinen Eigenheiten und setzt es nicht mit einem Sportgerät gleich.
- Er reitet, trainiert und pflegt diesen Partner selbst.
- Auf diese Weise lernt er, das Gesamtbefinden seines Pferdes einzuschätzen.
- Er lernt, Grenzen zu erkennen, bevor sie überschritten werden,
- und er wird stets darauf achten, seinen Partner nicht zu überfordern,
- sich ihm gegenüber fair und rücksichtsvoll zu verhalten
- und dessen physische und psychische Gesunderhaltung als höchstes Trainings- und Wettkampfziel zu sehen.
- Wer das Training eines Distanzpferdes konsequent anderen überlässt, wird viele Signale des Pferdes nicht deuten können.
- Wer seine Pferde gar wechselt wie Unterwäsche und nur ehrgeizig hinter Titeln herreitet, an dem ist der Geist des Distanzreitens verloren gegangen.
- Er sollte besser ein Fahrrad kaufen.
- Distanzreiter müssen stressresitent sein
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- Distanzreiter müssen dieselben Eigenschaften, wie ihre Pferde besitzen:
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- Ausdauer,
- Stehvermögen und
- ein gutes Nervenkostüm.
- Die Wettkampfsituation auf einem Distanzritt ist stets ein Stressfaktor.
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- Wer gestresst ist, kann sich schlecht konzentrieren,
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- wer sich schlecht konzentrieren kann, der macht Fehler
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- Konzentrationsschwäche erhöht das Verletzungsrisiko.
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- Da Pferde keine Maschinen sind, sondern sensible Wesen, überträgt sich die Gemütsstimmung des Reiters aufs Pferd .
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- Es ist so, dass ein müder, unkonzentrierter Reiter
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- eine andere Körperhaltung einnimmt,
- eine geringere Körperspannung hat,
- schlechter in der Bewegung bleiben kann
- und damit für das Pferd zur Last wird.
- Den Umgang mit Stresssituationen zu leben, sollte für einen Distanzreiter Voraussetzung sein.
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- Wer es versteht, sich in den Ritt Pausen zu entspannen,
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- kann schneller regenerieren und
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- seine Energiereserven effektiver nutzen.
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- Körperliche Voraussetzungen für einen Distanzreiter
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- Grundfitness,
- Beweglichkeit und
- Körpergefühl
- Alles dies, ist von Nöten, denn nur ein fitter Reiter kann seinem Pferd die Arbeit erleichtern.
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- Ein zusätzliches Kraft- und/oder Ausdauertraining zur Grundkondition, ist sinnvoll, besonders
für Reiter, die Strecken über sechzig Kilometer in Angriff nehmen. -
- Die Bedingungen im Training sind nie so hart wie die im Wettkampf - und wer nach vierzig Kilometern nur noch wie ein nasser Sack auf seinem Pferd hängt, der belastet nicht nur das Pferd, sondern hat am nächsten Tag auch einen gehörigen Muskelkater.
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- Wichtig für Distanzreiter sind besonders
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- Ausdauer (Fähigkeit, Belastungen ohne Ermüdungserscheinungen zu bewältigen) und Kraftausdauer (Fähigkeit der Muskeln, über längere Zeit optimal zu funktionieren).
- Lauftraining sollte jeder Distanzreiter betreiben - das ermöglicht es auf dem Ritt, sofern notwendig abzusteigen, nebenherzulaufen und Tempo zu halten.
- Das Lauftraining direkt mit dem Pferd zu absolvieren, ist sinnvoll:
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- So lernen beide, sich dem gegenseitige Tempo anzupassen.
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Distanzreiter sollten sich bewusst sein, dass Reiten mehr ist als "sich tragen lassen", und dass nur ein fittes Reiter / Pferd-Team gut ins Ziel kommt.-
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