Ursprung im Aberglauben

Die Bezeichnung Aberglaube wird abwertend für Glaubensformen angewandt, die einem offiziellen – oft als Dogma angenommenen, sogenannten rechten Glauben – gegenüberstehen. Er wird im Allgemeinen als irrational, unvernünftig oder unwissenschaftlich, nutzlos, manchmal auch unmenschlich, und deswegen als wertlos oder den offiziellen Glaubensformen nicht gleichwertig betrachtet. In der Regel wurde die Bezeichnung zur Abgrenzung von mangelnder Bildung verwandt: So beispielsweise während der Aufklärung zur Abgrenzung von den überlieferten Anschauungen des Mittelalters oder von Christen, um nicht-monotheistische (Polytheismus) Religionen und Kulte sowie Abweichungen von der kirchlichen Glaubenslehre abzuwerten.

Helmut Hiller definiert Aberglauben als subjektiven Glauben, „der im Widerspruch seiner Zeit sowie zu einem mehrheitlich vertretenen Glauben“ steht, und sich zumeist auf Resten früherer Glaubens- und Verhaltensregeln zurückführen lässt. In der wissenschaftlichen Literatur wird heute der neutrale Begriff Volksglaube bevorzugt.

  • Ihren Ursprung hat die Jägersprache im Aberglauben. Die Menschen meinten früher, es sei besser, die eigentliche Sprache während der Jagd zu vermeiden, da man glaubte, dass klare Worte den Wald und das Wild vorwarnen würden. So entschloss man sich, über Ersatzworte (Reineke, den Fuchs, oder über Meister Pez, den Bären etc.) zu kommunizieren.
  • Die Ursache für die frühere Ausrottung des Steinwildes war der Aberglaube, dass dem Blut, dem Herzkreuz, den Bezoarkugeln und dem gemahlenen Horn Heilwirkungen zugeschrieben wurden.
  • Eine gerade Anzahl von Patronen, zur Jagd mitgenommen, sorgt sicher dafür, keinen Erfolg zu haben.(das ist der Grund, warum alle Jagdgewehrmagazine ungerade Stückzahlen aufweisen.)
  • Letzter Bissen:
    Die Tradition des letzten Bissens rührt aus einem alten Aberglauben. Sollte er früher die Gefahr einer unheilvollen Rückkehr des erlegten Wildes als Wiedergänger bannen, so verbindet man heute damit eher die Vorstellung einer ewigen Äsung.

  • Einem Jagdaberglauben nach soll dem Jäger der Schuß mißlingen, wenn ihm beim Zielen das Wild genau ins Auge blickt.
  • Man sollte beim Laden des Gewhres auch darauf achten, daß keine Patrone danebenfällt - kein Schuß wird hernach sein Ziel erreichen.

  • Wem es aber auf den todsicheren Schuß ankommt, der trachte danach, Freikugeln zu erlangen, die niemals ihr Ziel verfehlen, dafür allerdings die Seele kosten.

  • zaubergläubige Jäger verspricht sich auch vom Sonnentau einen sicheren Schuß, wenn er solches Kraut mit sich führt.

  • Stets treffen soll auch, wer auf der Pirsch die Worte:

    „komm Teufel und halte mir das thier
    ich gebe dir meine seele dafür.”

    spricht. Oder man nimmt das Abendmahlsbrot wieder aus dem Mund und lädt es in die Büchse

  • Mißgönnt der Jäger dem Jagdkameraden den Jagderfolg, so wünsche er ihm bei einer Begegnung „viel Glück”, sorge dafür, daß diesem eine alte Frau begegnet oder daß eine Frau mit ihrer Schürze dem Jagdhund über die Schnauze wischt - all das sind sichere Vorzeichen ausbleibender Beute

  • Wenn einem Jäger ein weißes Stück anläuft, dann weiß er, daß seine Jagd bald enden wird - diese seltenen Tiere sollen dem Jäger den Tod ankündigen, besonders dann wenn er es erlegt. Er wird dann das Jahresende nicht erleben.

  • Der christliche Waidmann vermeidet Zauberei und Aberglauben und empfiehlt sich lieber dem Schutz des Jagdpatrons Sankt Hubertus. Weitere Schutzpatrone der Jäger sind Martin, Germanus von Auxerre, Ägidius. Iwan und Eustachius. Die Jagd mit dem Falken (Beiz) hat in Bavon und Trifon ihre Fürsprecher, die Parforcejäger in Venantius.

  • Heidnische Jäger opfern verschiedenen Gottheiten der Jagd (z. B. die Griechen der Artemis, die Römer der Diana