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Ursprung im Aberglauben
Die Bezeichnung Aberglaube wird abwertend für Glaubensformen angewandt, die einem offiziellen – oft als
Dogma angenommenen, sogenannten rechten Glauben – gegenüberstehen. Er wird im Allgemeinen als
irrational, unvernünftig oder unwissenschaftlich, nutzlos, manchmal auch unmenschlich, und deswegen als wertlos oder den
offiziellen Glaubensformen nicht gleichwertig betrachtet. In der Regel wurde die Bezeichnung zur Abgrenzung von mangelnder
Bildung verwandt: So beispielsweise während der Aufklärung zur Abgrenzung von den überlieferten Anschauungen des
Mittelalters oder von Christen, um nicht-monotheistische (Polytheismus) Religionen und
Kulte sowie Abweichungen von der kirchlichen Glaubenslehre abzuwerten.
Helmut Hiller definiert Aberglauben als subjektiven Glauben, „der im Widerspruch seiner Zeit sowie zu einem mehrheitlich
vertretenen Glauben“ steht, und sich zumeist auf Resten früherer Glaubens- und Verhaltensregeln zurückführen lässt.
In der wissenschaftlichen Literatur wird heute der neutrale Begriff Volksglaube bevorzugt.
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